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Teilen und Helfen

In Peru besteht bis zum 14. Lebensjahr zwar eine allgemeine Schulpflicht und der Besuch von staatlichen Schulen ist kostenfrei, dennoch bricht gerade im ländlichen Raum ein signifikanter Anteil der Kinder die Schule vorzeitig ab oder besucht diese erst gar nicht. Gründe hierzu sind zum einen lange Schulwege, bzw. das Fehlen von Schulen im erreichbaren Umfeld als auch die (Mit-)Arbeit zur Ernährung der Familien. Hier setzt das organisatorische und pädagogische Konzept der „Centro Rural de Formación en Alternancia (CRFA)“ Hierbei handelt es sich um Internatsschulen, die die Kinder im 14-tägigen Wechsel besuchen und deren Lehrkonzept auf die vor Ort besonders relevanten Lerninhalte zugeschnitten sind. Der 14-täge Wechsel (14 Tage Schule und 14 Tage bei den Familien im Wechsel) ermöglicht den Kindern den Schulbesuch trotz langen Schulweges, aber auch die existenzielle Mitarbeit in den Familien. In einer empirischen Studie stellt Yudi Monge Naveros den positiven Effekt der Existenz und des zugrundeliegenden pädagogischen Konzepts der CRFA Internatsschulen fest: “El estudio revela que el CRFA es una opción educativa relevante y viable para jóvenes provenientes de zonas rurales pobres.“ (deutsch: „Die Studie zeigt, dass CRFA eine relevante und praktikable Bildungsoption für junge Menschen aus armen ländlichen Gebieten [in Peru] darstellt“).

Um den benachteiligten Kindern in den armen ländlichen Regionen Perus Zugang zu Bildung und entsprechende Chancen im weiteren Leben zu ermöglichen, unterstützte das Projekt Teilen und Helfen der Gemeinde St. Theresia den Aufbau von 11 Internatsschulen in den Anden, die 2018 soweit fortgeschritten waren, dass sie nun selbständig bestehen und fortgeführt werden können und somit keine weitere Unterstützung erforderlich ist. Weiter wird nun seit 2018 der Aufbau von 5 Internatsschulen im höher gelegenen Gebiet des Amazonas unterstützt. Hierbei zeigt es sich, dass sich die Konzeptionierung, Planung und Durchführung der Bauprojekte für die CRFA Internatsschulen im Urwald des Amazonas Quellgebiet deutlich von den Schulen in den Anden unterscheidet. Vermittler, Koordinator und Ansprechpartner vor Ort ist Herr Hugo Centurion Cardenas von ProRural, einer langjährigen Partnerorganisation. Herr Centurio hilft den Kontakt zu verantwortlichen Direktoren, den Gemeindevertretern, aber auch Eltern, Kindern und Lehrer aufzunehmen. Ferner überwacht er die Zuteilung und Verwendung der Spendengelder nach Rücksprache mit Teilen und Helfen, überprüft den Projektfortschritt vor Ort und koordiniert die Projekte vor Ort in Zusammenarbeit mit den örtlichen Administrationen, Schulleitern und Eltern.

Das Projekt Teilen und Helfen der Gemeinde St. Theresia in Münster wurde seit 2004 mit größtem Engagement und Erfolg von Ursula und Erwin Stroot geleitet. Aus persönlichen Gründen hat Familie Stroot das Projekt an ein neues Projekt-Team übergeben. Das neue Projekt-Team (Monika und Jan Neuhann, Beata und Torsten Kanngießer, Maria Hülskamp, Ursula und Uli Wurstbauer sowie Bernhard Wening) ist höchst motiviert und freut sich den Aufbau und Unterstützung der CRFA Internatsschulen weiterhin voranzutreiben.